Kurzmitteilungen aus NYC, Teil II

Red Sox 6 – 3 Yankees: Was für ein Spiel! *** Zufällig am Filmset von „The Miraculous Year“ vorbeigelaufen. Leider waren weder Susan Sarandon noch Kathryn Bigelow zu sehen. Lediglich Lydia Dean Pilcher konnte man vor einem Trailer begegnen. *** Eine richtige New Yorkerin kann sich innerhalb von fünf U-Bahn-Stationen trotz massiver Wagenbewegung komplett schminken. Darwin hätte bei der Beobachtung dieser Tätigkeit seine wahre Freude gehabt, da bin ich mir sicher. *** Jedes Mal, wenn ich „Downtown Train“ lese, bekomme ich diesen Ohrwurm. Also ungefähr alle halbe Stunde einmal.  *** T-Shirt-Slogan des Tages: „ Sometimes i wonder…”why is that frisbee getting bigger?”.. and then it hits me..

Kurzmitteilungen aus NYC

Ich hatte heute ein Date mit Miss Liberty. Aber sie sprach nicht viel. Versnobte Französin! *** Deutsche Touristen erkennt man u.a. daran, daß sie hinter einem in der Schlange stehen und ernsthaft darüber diskutieren, wie man das Warteverfahren optimieren könnte. *** Hiermit gebe ich offiziell bekannt, daß ich, trotz andersartiger Gerüchte, momentan noch keine Wohnung in Brooklyn suche. *** Neben einem leichten Sonnenbrand auf der Haut habe ich mir als “Kriegsverletzung” etwas den Rücken gezerrt. Dagegen half eine Wundersalbe aus der Apotheke. Ich glaube, Lance Armstrong nimmt die auch.*** Statistik: Gezählte Personen mit “I love New York”-T-Shirts: 11, desweiteren zwei Personen mit “I love Paris” und eine mit “I love Rock ‘n’ Roll.” *** Fahrscheinkontrolleure sind in New Jersey nicht bestechlich, man kann die Strafe aber runterhandeln. Nein, mich hatte es in der “Bagdad Bahn” nicht erwischt, ich war nur Zeuge des “Basars”. *** In NYC dürfen Spielzeugwaffen nicht aussehen, wie reale Schußwaffen und umgekehrt. Eine AK47 pink zu lackieren, ist in diesem Bundesstaat also illegal. Schade.

Angekommen

Schon beim Abflug in Hamburg machte mir das freundliche Bodenpersonal wenig Hoffnung darauf, daß ich meinen Anschlußflug in Lodon noch rechtzeitig erreichen würde. Soviel Pessimismus war aber reichlich übertrieben, schließlich war das Boarding erst seit fünf Minuten geschlossen als ich nach mehreren Sprints das passende Gate erreichte. Als Kompensation gab man mir für diese sportliche Leistung in der nächsten Olympiastadt ein Upgrade in die Businessclass und genügend Zeit in den folgenden Stunden sozialwissenschaftliche Studien zu betreiben.

Ich konnte zum Beispiel darüber nachdenken, warum der Deutsche zu “Boarding” nicht “Einschiffen” sagt oder ob sich der japanische Modetend Nackenkissen nicht nur im Flugzeug, sondern bereits bei der Sicherheitskontrolle zu tragen auch auf andere Bereiche des öffentlichen Lebens, wie Discos, Friedhöfe und Büros ausdehnen ließe. Auch beim Motorradfahren könnte man sicher bei dem einen oder anderen Hell’s Angel Entspannungseffekte beobachten.

Der Flug selbst war dann so angenehm, daß der Pilot als Zugabe noch mal 90 Minuten Verspätung oben drauf legte, so daß ich nicht nur genügend Platz, sondern auch andere Anehmlichkeiten, wie  eine Schlafmaske und eine Reisezahnbürste bis zum Maximum auskosten durfte.

Der Höhepunkt von Reisetag Nummer 1 war aber der Anflug auf das nächtliche New York. Strahlende Lichter erzeugten bei den Beobachtern Reaktionen wie an Weihnachten; und dies Mitten im August.

Reisevorbereitungen

Das Oberkommando des großherzoglich mecklenburgischen Expeditionskorps in Nordamerika wäre nicht das Oberkommando des großherzoglich mecklenburgischen Expeditionskorps in Nordamerika, wenn man die anstehende Reise nicht ordentlich geplant hätte.

Und über die Wochen gelangt man doch zu der einen oder anderen Erkenntnis, die vielleicht auch anderen bei der Planung eines USA-Aufenthalts helfen könnte. Daher seien diese hiermit mit der Allgemeinheit geteilt:

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Ach, Amerika!

Ach, Amerika, wie habe ich Dich vernachlässigt!

Kein Wunder, daß Du einen George W. Bush zum Präsidenten wählst, durch Ölbohrungen den schönen Golf von Mexiko verpesten läßt und seit meiner Abreise die Yankees gleich fünfmal Meister wurden.

Ich weiß, ich weiß, ich hatte Dir vor knapp 15 Jahren versprochen, bald wiederzukehren. Denn wir hatten uns kaum kennengelernt und mußten uns doch, trotz gegenseitiger Sympathie, gleich wieder trennen. Ich war schon ein bißchen verliebt: die wunderschönen Weiten Idahos, das geschäftige Salt Lake City, das beindruckend verrückte Las Vegas, all das zog mich in Deinen Bann. Doch einige lästige Sachen, wie Schulabschlüsse, Universitätsstudien und Jobs lenkten mich ein paar Jahre ab. So verschob sich das spätestens für 2002 geplante Wiedersehen immer wieder. Aber eine starke Liebe übersteht so etwas. Denn natürlich habe ich das Land, daß Mark Twain, Benjamin Franklin, Grace Kelly und Chipper Jones hervorgebracht hat, nicht vergessen.

Wenn es Dich beruhigt, bekenne ich, der verwöhnte Westeuropäer, daß ich Dich zwischenzeitlich auch mit keinem anderen Kontinent betrogen habe. Du hingegen mußtest ja in Afghanistan und dem Irak einmarschieren! Hättest Du Mecklenburg gewählt, dann hätten wir uns schon früher wiedergesehen. Statt dessen schicktest Du Deinen Präsidenten erst zum Wildschweinessen nach Vorpommern, dann ins snobistische Heiligendamm. Da kann man schon ein bißchen eingeschnappt sein.

Aber auch ich möchte nicht nachtragend sein, sondern mich in kürze durch die Straßen Deiner Städte treiben lassen. Denn wie sagt angeblich der mauretanische Volksmund? „Wer nicht reist, wird nicht den Wert der Menschen schätzen lernen!“

Und in weniger als 6 Wochen geht es schon los.

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