kess

kess

Urspünglich umschrieb man mit kessin der Gaunerspache jemanden, der Erfahrung im Stehlen hatte. Heute bezeichnet man vor allem Mädchen und junge Frauen als kess, wenn sie auf charmante weise frech, respektlos, oder auch ein bißchen ein bisschen vorlaut sind.

Beispiel: „Sie hat aber eine sehr kesse Art an sich!“

In vergangegen Jahrzehnten wurde dieses Adjektiv auch in der Modesprache verwendet.

Beispiel: „Das ist aber ein kesses Kleid!“

Anstandsstück (f.)

Anstandsstück (f.)

Heute befassen wir uns mit einem kulturellen Phänomen, das leider noch nicht den Einzug in den Duden gefunden hat, obwohl es über das Anstandsstück Zeitungsartikel, mehr als 1.200 Suchergebnisse bei Google und sogar entsprechende Produkte gibt.

Stellen wir uns folgende typische Situation vor: Man sitzt in einer geselligen Runde und es wird Torte serviert. Jeder der Anwesende erhält ein Stück Kuchen und die Schnellen und Hungrigen erhalten sogar ein zweites. Plötzlich stellt man fest, daß nur noch ein Stück Torte da ist, obwohl es vielleicht mehrere Interessenten gibt. Dann wird in wohlerzogenen Haushalten auf die „Inbesitznahme“ des letzten Stücks verzichtet. Dieses nennt man dann (auch scherzhaft) das Anstandsstück.

Der Anstand ist übrigens eine Bezeichnung für gutes bzw. angemessen Benehmen. 

Beispiel: „Eine alten Frau in der Straßenbahn keinen Sitzplatz anzubieten! Die Jugend von heute hat keinen Anstand mehr!“

Duden (m.)

Duden (m.)

Als „DEN“ Duden bezeichnet man das bedeutendste Wörterbuch der deutschen Sprache.  Es wurde erstmals im Jahre 1880 von Konrad Duden veröffentlicht wurde und ist heute in nahezu jedem deutschsprachigen Haushalt zu finden. Heute wird der Nachname des namensstiftenden Gymnasialdirektors verallgemeinernd auch als Bezeichnung für sein Wörterbuch gebraucht. Während der deutschen Teilung gab es zwei Dudenredaktionen in der DDR und der Bundesrepublik.

„Ich habe fertig!“

„Ich habe fertig!“

Anläßlich dem Beginn der 50sten Saison der Fußballlbundesliga gibt es ausnahmsweise nicht nur heute am Sonntag ein „Wort des Tages“, es ist sogar eine „Phrase des Tages“.

Im März 1998 hielt der italienische Fußballtrainer Giovanni Trappatoni eine „Wutrede“ nach miserablen Leistungen seiner Fußballspieler vom FC Bayern München. Durch Trappatonis fehlerhaftes Deutsch wirkten diese Äußerungen nicht nur emotional, sondern auch lustig und wurde schnell populär. Seine Äußerungen beendete er mit den Worten „Ich habe fertig!“, obwohl es richtigerweise „Ich bin fertig!“ heißen müßte.  „Ich habe fertig!“ hat heute mehr Googletreffer als die richtige Formulierung (1,8 Mio. zu 1,1 Mio) und freut sich im Sprachgebrauch hoher Beliebtheit, v. a. wenn man einen humorvollen Rückgriff machen möchte oder darauf hinweisen möchte, daß man genug von etwas hat.

Waschlappen (m.)

Ein Waschlappen (m.) ist ein mehr als handtellergroßes Textilstück zur Körperpflege. Als Waschlappen bezeichnet man umgangssprachlich auch eine Person ohne Mut und Rückgrat, die nichts aushält und ständig jammert.

Allgemein als Lappen bezeichnet man ein Reinigungstuch, gelegentlich umgangssprachlich auch den Führerschein.

Beispiel: „Ich bin schon wieder von der Polizei geblitzt worden. Nun bin ich mein Lappen wohl los!“

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